Immer wieder habe ich es hier im Blog erwähnt, es in Rezepten verwendet und angekündigt: Das wunderbare Hing, Asafötida oder Asant (botanisch Ferula assa-foetida) ist ein wichtiges Gewürz der ayurvedischen Küche und für meine persönliche manipura.kitchen hat es einen besonderen Wert. Gewonnen wird Hing aus dem getrockneten Gummiharz, das aus dem Milchsaft der Asantpflanze hergestellt wird. Asant gehört zur Familie der Doldenblütengewächse und sieht wie eine riesige Fenchelplanze aus. Man kauft es bereits gemahlen und oft mit Reis- oder Weizenmehl vermischt. Asafoetida hat einen starken, stechenden Geruch, den nicht jeder mag. Kocht man jedoch damit, verflüchtigt sich dieser penetrante Geruch und entwickelt ein angenehmes Aroma, das an Zwiebel und Knoblauch erinnert. Deshalb kommt es auch gerne in der yogischen Ayurvedaküche zum Einsatz, eine Ayurvedarichtung, die auf Zwiebel und Knoblauch völlig verzichtet.
Es sollte vor dem Verzehr stets erhitzt werden. Kocht man damit, wird es in heißem Ghee oder Öl leicht erhitzt. Es kann aber auch in heißes Wasser gerührt und getrunken werden, z.B. bei Verdauungsproblemen. Wichtig ist, es nicht roh zu genießen, da es eher schwer zu verdauen ist.
Asafoetida hat heiße und scharfe Eigenschaften; es verringert vata und kapha, erhöht aber pitta. Deshalb beim Kochen sehr sparsam und zusammen mit kühlenden Gewürzen z.B. Koriander einsetzen. So verhinderst du eine Überhitzung des Organismus.
Seine wichtigsten Wirkungen sind: agni-anregend (das Verdauungsfeuer anregend) und dadurch auch stark entblähend. Hing ist somit eine große Hilfe bei allen Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Verstopfung und Blähungen.
Für mich war es vor Jahren eine große Entdeckung, die mir geholfen hat sehr blähende und schwer verdauliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte oder Gemüse – z.B Kohl, Kraut, Brokkoli und Karfiol (Blumenkohl) – wieder für mich genießbar zu machen. Die Hülsenfrüchte sind seit damals eine verträgliche wertvolle Protein- und Eisenquelle, auf die ich heute in meiner Alltagsküche nicht mehr verzichten könnte.
Ein praktischer Tipp für den Einkauf: Es gibt Asafoetida im Handel, das mit gemahlenem Bockshornklee vermischt angeboten wird. Geschmacklich sicher hervorragend, aber für mich hat es sich während des Kochvorgangs als nicht praktikabel herausgestellt. Asafoetida sollte länger als Bockshornklee angeröstet werden, der nur ein paar Sekunden erhitzt wird, weil er sonst sehr, sehr bitter im Geschmack wird. Alle wunderbaren Gerichte bekommen dadurch eine wirklich bittere Geschmacksnote. Ich wähle stets das ganz klassische Asafoetida in dem kleinen gelben Döschen von Vandevi (Werbung wegen Namennennung, ohne Auftrag).
Zum Schluss habe ich noch ein kleines Rezept für euch, sehr hilfreich bei starken Blähungen und Übelkeit bzw. Brechreiz (z.B. während einer Darmgrippe):
1/4 TL in heißes Wasser rühren und schlückchenweise zu sich nehmen.