Kitchari, ein klassisches ayurvedisches Gericht aus Reis und Mungbohnen, ist wahrscheinlich eines der bekanntesten Gerichte im Ayurveda. Es ist für alle Konstitutionstypen gleichermaßen geeignet, weil es alle 3 doshas ins Gleichgewicht bringt. Die Mungbohne ist im Gegensatz zu anderen Hülsenfrüchten sehr leicht verdaulich, wird sie dann noch mit verdauungsfördernden Gewürzen zubereitet, kann Kitchari als Schonkost für den Darm bezeichnet werden. Kitchari entlastet die Verdauung; das ist auch der Grund, warum Kitchari fixer Bestandteil von längeren oder kürzeren Entgiftungskuren im Ayurveda ist. Trotz seiner entgiftungsfördernden Eigenschaften enthält Kitchari eine sehr wohltuende Mischung aus Kohlenhydraten und Eiweiß, die den Körper bestens versorgt und stärkt.
Möchte man diese leicht verdauliche Wirkung von Kitchari erreichen, ist es wichtig, die Mungbohne zu verwenden und zwar die geschälte und gespaltene. Sie ist gelb (im Unterschied zur ungeschälten Variante, die grün ist) und hat eine ovale Form. Achtung nicht mit der gelben Linse zu verwechseln (die ist zwar auch gelb, hat aber eine runde linsentypische Form).
Es gibt so viele Kitchari-Rezepte wie es Kitchari-Köche gibt oder eigentlich noch viel mehr, denn seit ich angefangen habe Kitachri zu kochen, habe ich sicher schon ein Dutzend Kitchari-Lieblingsrezepte entwickelt. Für mich bedeutet Kitchari DAS Gericht, das mich ins Gleichgewicht bringt. Es tut mir gut in stressigeren Zeiten, wärmt im Winter und ist auch sehr leicht zu variieren: mit verschiedenen Gewürzen, mit unterschiedlichen saisonalen Gemüsesorten oder einfach nur pur als Basmatireis-Dal Mischung.
Kitchari ist sehr einfach zuzubereiten, ist in ca. 25-30 min. fertig geköchelt und eignet sich deshalb als schnelle Mahlzeit zu Mittag, am Abend oder auch in der Früh, wenn du eine pikante Variante des Frühstücksbreis suchst. 😉
Die Mungbohne ist wie gesagt eine großartige Eiweißquelle, aber auch sehr reich an Eisen. Durch die Zugabe von Curryblättern kann der Eisengehalt von Kitchari noch erhöht werden. Besonders wichtig für vegetarische oder vegane Lebensweisen!
Im Winter füge ich gerne erdende Gemüsesorten, wie Karotten und verschiedene Kürbissorten hinzu.
Auch wenn ich nicht bei allen ayurvedischen Gerichten zu Ghee greife, sondern gerne auch mit verschiedenen Pflanzenölen abwechsle, hier ist Ghee für mich die beste Wahl, da es den ausleitenden Charakter von Kitchari verstärkt.
Wichtig ist, das Kitchari mit verdauungsfördernden Gewürzen, das heißt mit solchen, die das Verdauungsfeuer agni anregen, zu versehen. Im folgenden Rezept habe ich, zusätzlich zu Hing (Asafoetida), das ich allen Hülsengerichten beigebe, Kreuzkümmel und Koriander verwendet.
Kreuzkümmel wirkt appetitanregend, lindert Blähungen und harntreibend. Es verringert kapha und reguliert vata. Sein wunderbares Aroma verfeinert Dalgerichte und Gemüsecurrys.
Koriander ist ein feines Gewürz: Es wirkt kühlend und ist deshalb ein klassisches pitta-Gewürz. Aber auch die anderen Konstitutionen vata und kapha profitieren einerseits von seiner verdauungsstärkenden als auch andererseits von seiner entzündungshemmenden Wirkung (besonders im Verdauungs- und Harntrakt).
Schwarzkümmel füge ich meinem Kitchari besonders gerne im Winter bei, denn das in den Samen enthaltene Öl soll besonders gut gegen Erkältungen helfen und prophylaktisch eingenommen Allergien im Frühling erleichtern.
Über Asafoetida gab es vor kurzem einen Blogeintrag, mehr Informationen findest du hier.
Auch über Kurkuma und Ingwer kannst du dich in eigenen Blogeinträgen informieren: Kurkuma & Ingwer
KITCHARI MIT KAROTTEN
Autorin: kitchen.manipura
Rezeptkategorie: Dal
für 2-3 Personen
50 g Mungbohnen
100 g Basmatireis
150 g Karotten
1 TL Ghee
1/2 TL Kreuzkümmelsamen
1/2 TL Schwarzkümmel
1/4 TL Asafoetida
2 TL Ingwer frisch, fein gehackt
1/2 TL Kurkuma
1/2 TL Koriander
3 Curryblätter
Wasser, je nach Konsistenzwunsch: ca. 4-5 Mal so viel wie das Reis- und Linsengemisch
Salz
Pfeffer
Zitronensaft
Dal und Reis gut waschen. Karotten schälen und in mittelgroße Stücke teilen. Ghee in einem Topf erhitzen. Kreuzkümmel im Mörser zerkleinern und im Ghee anrösten: so lange, bis er einen wunderbaren Duft verströmt. Dann Schwarzkümmel, Asafoetida, Ingwer und die Curryblätter dazugeben, kurz anrösten, weiters die Gewürzpulver Kurkuma & Koriander beigeben. Diese nur kurz erhitzen, bevor nun Linsen, Reis und Gemüse in die Gewürze gerührt werden. Mit Wasser ablöschen und aufkochen lassen. Ca. 25-30 min köcheln lassen. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.