Da ist er nun mein erster Blogeintrag! Eigentlich hatte ich stets im Hinterkopf diesen Blog mit einem für Ayurveda ganz typischen Rezept zu beginnen, z.B. mit meinem Lieblingdal oder einem meiner köstlichen Chutneys. Aber es ist Hochsommer, ayurvedische und mediterrane Kräuter gedeihen auf meinem Balkon – und was gibt es schöneres als selbst gezogene Kräuter in köstlichen Rezepten zu verwenden. Und ayurvedisch kochen bedeutet ja nicht unbedingt indisch zu kochen. Ich kann auch einfach, wie in diesem Fall, ein klassisch italienisches Rezept ayurvedisch verändern!
Dieses Rezept hat als Basis, so wie das italienische „Pesto genovese“ viel frisches Basilikum und gutes natives Bio-Olivenöl, kommt aber ohne Knoblauch und Käse aus. Käse wird im Ayurveda als ein eher schwer verdauliches Lebensmittel angesehen, zusätzlich blockiert er die Leitbahnen, die so genannten srotas. Freie srotas sind ein Garant für Gesundheit und Wohlbefinden! Ich persönlich verwende in meiner Ayurvedaküche auch kaum Knoblauch & Zwiebel. Das ist übrigens eine Ayurvedarichtung, bei anderen Ayurvedaschulen kommen Knoblauch & Zwiebel in der Küche sehr wohl zum Einsatz. Gerne ersetze ich Knoblauch mit Asafoetida (oder auch Hing genannt): es ist ein Pulver, aus einem Harz gewonnen und besitzt außerordentlich verdauungsfördernde Eigenschaften. Der Geschmack erinnert leicht an etwas zwischen Knoblauch & Zwiebel! Bei Hülsenfrüchte, die von ihren Eigenschaften her eher schwer verdaulich sind und leicht Blähungen entstehen lassen, ist Asafoetida eine fixe Zutat.
Das Basilikum (Ocimum sanctum), das in der europäischen Küche sehr beliebt ist, kommt nicht ursprünglich, so wie ich dachte, aus dem mediterranen Raum, sondern aus Indien!
Basilikum (Ocimum sanctum)
rasa: scharf, bitter
guna: trocken, leicht
virya: heiß
vipaka: scharf
dosha: vata- und kaphareduzierend
Basilikum hilft bei Beschwerden der Atemwege, wie z.B. Husten und Erkältungen. es wirkt stoffwechselanregend, antseptisch und schweißtreibend!*
AYURVEDISCHES PESTO
Autorin: kitchen.manipura
Rezeptkategorie: Saucen & Pesti
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Zutaten
20g frische Basilikumblätter
50g Pinienkerne
4 EL natives Olivenöl
1/4 TL Asafötida
Saft von 1/2 Zitrone
Salz
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Zubereitung
Pinienkerne in der Küchenmaschine zerkleinern.
1 El Olivenöl erhitzen und darin das Asafötida kurz anrösten.
Zu den zerkleinerten Pinienkernen in der Küchenmaschine geben. Die restlichen 3 El Olivenöl, Basilikum, Zitronensaft und Salz hinzufügen.
So lange in der Küchenmaschine zerkleinern, bis das Pesto eine schöne Konsistenz annimmt.
Das Pesto hält sich einige Tage im Kühlschrank; zum besseren Konservieren in ein Glas füllen mit Olivenöl bedecken und mit einem luftdichten Deckel verschließen.
Die Pinienkerne können z.B. auch durch Cashewkerne ersetzt werden.
Ich liebe die Kombination: Pesto und Basmatireis, aber auch mit Vollkornnudeln oder Mungdalnudeln ein Traum. Kennt ihr Mungdalnudeln? Das sind grüne Nudeln, die nicht aus Getreide, sondern aus Mungbohnen hergestellt werden. Sind so wie andere Hülsenfrüchte eine ideale Eiweiß- und Eisenquelle.
In Indien gibt es auch eine andere sehr weit verbreitete Varietät; Tulsi oder Tulasi (Ocimum tenuiflorum). Tulsi ist in Indien eine heilige Pflanze und man findet sie deshalb sehr oft in der Nähe von Tempeln.
Tulsi (Ocimum sanctum)
rasa: scharf, bitter
guna: trocken, leicht
virya: heiß
vipaka: scharf
dosha: vata- und kaphareduzierend
Tulsi ist im Ayurveda eine wichtige stressreduzierende Pflanze, stärkt die Verdauung und das Gedächtnis und wirkt antiseptisch. Ebenfalls sehr hilfreich bei Erkältungen.*
Tulsi-Tee ist köstlich! Entweder zubereitet mit einem frischen Tulsiblatt: einfach ein frisches Tulsiblatt mit ein wenig heißem Wasser übergießen. Oder getrocknetes Tulsikraut aus dem Bio- oder Ayurvedaladen verwenden – genau so gut!
*Quellenangaben:
ROSENBERG KERSTIN / NAGERSHETH KALYARI Dr. / KÜHTE ALBRECHT ANDREA Dr: Ayurveda mit heimischen Pflanzen – Rezepte & Anwendungen für Gesundheit und Energie
ROSENBERG KERSTIN / NESARI TANUJA Prof.Dr.: Ayurveda heilt – Ernährung als Medizin