Die grüne Suppe ist meine absolute Lieblingssuppe im Frühling und ich koche sie sehr oft zu dieser Zeit.
Grün ist ayurvedisch gesehen die ideale Farbe für den Frühling, denn grünes Gemüse verringert das kapha-dosha, das zu dieser Zeit sehr gerne ansteigt. Erhöht sich das kapha-dosha in unserem Organismus, spüren wir verstärkt Müdigkeit, Trägheit und wir neigen zu Verschleimungen und Erkältungen (was tatsächlich am Ende des Winters oft der Fall ist). In den Speiseplan verstärkt Spinat, Brokkoli, frische Erbsen, Sellerie und bittere Gemüsesorten wie zum Beispiel Löwenzahn und Artischocken aufzunehmen, tut dem Körper in den ersten Monaten nach dem Winter besonders gut. Diese Bitterstoffe (auch enthalten zum Beispiel in Mariendistel und Kurkuma) helfen dem Körper bei der Entgiftung nach dem Winter, da sie Leber und Blut reinigen und dadurch dem Körper neue Energie und Kraft verleihen. Wichtig ist natürlich das Gemüse so zuzubereiten, dass es das Verdauungsfeuer agni nicht überlastet und vom Körper gut verdaut wird und seine Inhaltsstoffe gut aufgenommen werden.
Rohkost ist nur für wenige Konstitutionen in größeren Mengen und abgesehen von der Mittagszeit, in der das agni besonders gut brennt, verträglich. Darum ist eine Suppe aus sanft gedünstetem Gemüse besonders bekömmlich und eignet sich auch für den Verzehr am Abend.
Eine wichtige Zutat in der grünen Suppe ist die Mungbohne oder Mungdal. Sie verstärkt die entgiftende, reinigende Eigenschaft der Suppe, ist eine wichtige Eiweiß- und Eisenquelle (wichtig für Vegetarier und Veganer) und verleiht der Suppe eine cremige Konsistenz. Ich verwende für dieses Rezept die ganze und nicht geschälte Mungbohne. Sie ist außen grün und innen gelb und muss unbedingt eine Nacht eingeweicht werden. Generell (egal ob geschält und gespalten oder eben die ganze) ist die Mungbohne eine der verträglichsten Hülsenfrüchte und sie ist für alle Konstitutionen im Ayurveda (vata, pitta, kapha) geeignet.
Die Gewürze Asafoetida (über die Wirkung von Asafoetida gibt es einen eigenen Blogeintrag, du kannst hier weiterlesen), Kreuzkümmel und Koriander erhöhen die Verträglichkeit, weil sie die Verdauung anregen und für eine gute Verstoffwechslung sorgen.
Chili ist besonders wertvoll bei kapha-Konstitutionen, da Chili den trägen Stoffwechsel von kapha anregt und Fettgewebe reduziert. Pitta-Konstitutionen sollten darauf aber verzichten, da die Schärfe dieses dosha besonders anregt. Vata verträgt im Frühling ein bisschen Schärfe!
Die Zitrone, die erhitzend und dadurch auch kapha-reduzierend wirkt, stärkt einerseits das Verdauungsfeuer und verbrennt gegebenfalls auftretende Schlacken, die sich über den Winter in unserem Verdauungstrakt angesammelt haben und andererseits regt sie unseren Appetit an.
GRÜNE SUPPE
Autorin: kitchen.manipura
Rezeptkategorie: Suppe
für 3 Personen
500 – 600 ml Wasser
1 Brokkoli
350 g Spinat
80 g Mungbohnen
1/4 TL Asafoetida
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Koriander
1 Prise Chili + etwas Chili für das „Topping“
Saft von einer Zitrone
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Koriandergrün
Chiliflocken
Die Mungbohnen über Nacht einweichen. Am nächsten Tag das Einweichwasser abgießen und in reichlich Wasser weich kochen. Das restliche Wasser abgießen und die weich gekochten Mungbohnen zur Seite stellen.
Den Brokkoli in Röschen teilen. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen, kurz Asafötida anrösten und die Brokkoliröschen zugeben. Salz hinzufügen. Den Brokkoli garen, dann den Spinat untermischen und weiter dünsten. Ständig umrühren. Falls das Gemüse droht anzubrennen, ganz wenig Wasser hinzugeben. Wenn das Gemüse gar ist, Kreuzkümmel, Koriander, Chilipulver in einer kleinen Pfanne in wenig Öl anrösten und zum Gemüse geben. Das Gemüse mit den Bohnen (einen kleinen Teil für das „Topping“ zur Seite stellen), Zitronensaft, Wasser und Salz in den Mixer geben (es klappt sicher gut auch mit dem Stabmixer) und pürieren. In einem Topf die pürierte Suppe erwärmen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Für das „Topping“ Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen, Asafötida, Chili und die restlichen Mungbohnen zugeben. Kurz anrösten und mit Salz abschmecken. Die Suppe mit den Mungbohnen, Chiliflocken und Koriander dekorieren.